28. Mai 2013

Politik-Satire am Morgen ...

Reihenweise lassen die PolitikerInnen nun ihre Masken fallen und setzen sich neue auf. Das übliche Wahlkampf-Vorgeplänkel hat begonnen. Eine satirische Betrachtung von Samuel Edelstein.

Fränk Strohsack zum Beispiel – gütiger Schutzpatron der Werte, zeigt uns was er genau unter Wahrheit – Fairness und Transparenz versteht. Seine „Wahrheit“ ist: Er ist ein Großkapitalist der für sich und seinesgleichen die Steuern senken möchte. Seine „Fairness“ besteht darin, dass er die Gewerkschaften abschaffen und jegliches Engagement von organisierten ArbeitnehmerInnen im Parlament verbieten will. Das ist alles mehr als durchsichtig, womit wir auch die Vokabel „Transparenz“ erklärt hätten. Abgekürzt: WTF?

Die Grünen. Ja! Die Grünen! Alles ist Grün und sowieso ist alles total wunderbar und zum Wohlfühlen! Armutsbekämpfung? Soziale Fragen? Rückgrat? Was sind diese Kleinigkeiten schon gegen die drei wirklich wichtigen Themen: Bio, Bio und Bio. Biographie: In den Donauauen entstanden und heute zu willfährigen Mehrheitsbeschaffern der Schwarzen ohne Berührungsängste mit Stronach mutiert. Biorhythmus: Situationselastisch. Biotop: Besserverdienende Radfahrerinnen in Bobobezirken.

Das arme BZÖ – völlig ausgeblutet durch den personellen Aderlass. Nur mehr diejenigen sind an Bord, die beim Frank nicht mehr untergekommen sind. Dafür aber mit neuen Ideen zur Rekrutierung: Der Herr Stadler hat der Frau Rosenkranz politisches Asyl angeboten – angeblich wird ihr zu Ehren auch schon an einem neuen Parteilogo gearbeitet: Solariumbraun mit Runen drauf.

Sensation in der Löwelstrasse: Bei seinem ersten Rundgang durch die neue Wirkungsstätte hat der ehemalige Verteidigungsminister im Keller ein verstaubtes Buch entdeckt. „Simulierte Klassenkampfrethorik zur Beruhigung von Kernwählerschichten vor Nationalratswahlen“ von Alfred Gusenbauer. Erschienen im Verlag für Demokratie und Glücksspiel, Kasachstan.

Superspindi wiederum übt auf dem internationalen Parkett das regieren. Nun gut, die Syriengeschichte ging nicht nach seinem Geschmack aus. Und ja, dass alle immer auf den Banken herumhacken und endlich die Reichen besteuern wollen tut ihm auch in der schwarzen Seele weh. „Wenn ich noch ein Minus bei einer Wahl einfahre werde ich Kanzler wie du!“ hat er in unbeobachteten Momenten oft dem im ÖVP Parlamentsklub hängenden Porträt zugeflüstert und sich danach artig Giebelbekreuzigt damit die Spenden fließen mögen.

Jöö... der Bumsti. Seine Strahlkraft kann man in letzter Zeit nur noch mit einem Restlichtverstärker messen. Den Schal tief ins Gesicht gezogen sinniert er über die Niederlagen die ihm in seinen Landesparteien zugefügt worden sind. Ein Führer auf den keiner hört – wo gibt’s denn so was! Aber er hat ein Rezept gefunden: Er spricht von sich selbst nur mehr in der dritten Person. Zum Üben hat er sich eine Wachsfigur anfertigen lassen die ihn als strahlenden Sieger zeigt. Die steht in der Bude einer Burschenschaft und er trägt ihr seine Reden vor während Kickl ihn von hinten anfeuert.

2 Kommentare:

  1. Und was sagt uns dieser Artikel? Nach langem Überlegen bin ich zu dem Schluss gekommen: ABSOLUT NICHTS! Ich find ihn auch nicht einmal halblustig, aber das ist sicherlich eine Geschmackssache.

    Und zu den Salzburger Grünen...

    Sicherlich eine schwierige Entscheidung vor der die Salzburger Grünen da gestanden sind, und ich möchte allen ins Gedächtnis rufen – nur mit Verhandlungen ist bei den Grünen noch garnichts beschlossen. Die VerhandlerInnen müssen noch in eine Landesversammlung und das Ausverhandelte dort auch legitimieren lassen!
    Und weniger Sorge macht mir das Team Strohsack, das sind – verzeiht den Ausdruck – blutige Amateure. Mehr Sorge macht mir die ÖVP mit ihrem Machtbewusstsein, ihrem Platzhirschanspruch. Das hat sich hier in Oberösterreich leider erst in der zweiten Regierungsperiode mit Grün ein wenig relativiert, und wie David Ellensohn aus Wien erzählt, betrachtet die SPÖ die Koalition mit den Grünen auch nur als “Betriebsunfall”.
    Die Frage um die sich alles dreht – wieviel grüne Inhalte findet man im Koalitionspakt, kann man als BasisgrüneR zustimmen, und nicht ob es legitim ist in Verhandlungen zu treten.

    Wenn ich keinen gestalterischen Willen habe, wenn ich keine Regierungsbeteiligungen anstrebe, wenn ich, aus verscheidensten Gründen, immer nur fundamental auf meinem Programm beharre und nicht bereit bin auch nur den kleinsten Kompromiss einzugehen, dann habe ich das Wesen der Demokratie missverstanden und sollte mich fragen ,warum ich überhaupt pollitisch tätig bin!

    Auch wenn, und das sage ich als Gewerkschafter, auch wenn sich Strohsack und Lugar im Moment tagtäglich übertreffen in fetzendeppaden Ideen den Gewerkschaften den Garaus zu machen!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Lieber Manfred,

      das macht garnichts, dass du den Text nicht lustig findest. Satire finden wohl schlichtweg nicht alle lustig. Ansonsten ist deinem Kommentar teilweise zuzustimmen, beispielsweise hinsichtlich des Gestaltungsanspruches.

      Doch auch der ist wieder Auslegungssache - wenn die Grünen es für "Gestaltungsanspruch" halten, Radwege grün zu färben, hat jeder normal denkende Mensch sehr wenig davon - beispielsweise.

      Viele Grüße

      Löschen