5. Mai 2013

Klares Urteil

Salzburg (OTS, Aussender "Neues Volksblatt") - Die letzten, von der Salzburger SPÖ geschalteten Inserate, machten stutzig: Spitzenkandidatin Gabi Burgstaller richtete ihren Blick nicht auf den Betrachter, sondern in eine undefinierbare Ferne - so als suchte sie bereits nach neuen Ufern. Dorthin wurde sie gestern auch geschickt.

Bei allen Details, die sich aus dem gestrigen Wahlergebnis herauslesen lassen, gibt es doch ein zentrales Merkmal: Die SPÖ und damit die SPÖ-Landeshauptfrau wurden von den Wählerinnen und Wählern regelrecht abgestraft. Es wurde ein klares Urteil darüber gefällt, wer die Hauptverantwortung für den Finanzskandal trägt. Die Entscheidung der ÖVP, vorzeitig in Neuwahlen zu gehen, war richtig, wenngleich das Ziel Erster zu werden, mit einem Absacken auf knapp 30 Prozent nicht gerade zu Jubelstürmen taugt.

"Verhaltene Freude" empfand Wilfried Haslauer, aber Faktum ist: Die Wähler haben die ÖVP im Parteienvergleich klar zur Nummer 1 gemacht - der von Haslauer erhobene Führungsanspruch wurde bestätigt. Dass die ÖVP diesen Führungsanspruch im Landtag nur mit der SPÖ umsetzen kann, macht die Sache nicht leichter: Zum einen gilt es Gräben zu überwinden, zum andern werden die Roten noch einige Zeit mit dem Lecken ihrer Wunden beschäftigt sein. Restlos freuen dürfen sich die Grünen; dass die Wähler ihren Protest hauptsächlich vor ihrer und dann noch Stronachs Tür abgeladen haben, relativiert den blauen Zuwachs. 

Autor
Markus Ebert schrieb diesen Artikel für das "Neue Volksblatt" und publizierte via APA OTS.




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