8. Juni 2013

"profil": RBI-Aufsichtsratschef zu Fall Stepic

Walter Rothensteiner im Interview: Stepic-Rücktritt "aus freien Stücken" - Privatgeschäfte "mit Denkweise im Sektor nicht kompatibel" - neue Compliance-Regeln in Ausarbeitung

 
Wien (OTS) - In einem Interview in der Montag erscheinenden Ausgabe des Nachrichtenmagazins "profil" spricht der Aufsichtsratsvorsitzende der Raiffeisen Bank International AG (RBI), Walter Rothensteiner, erstmals ausführlich über den Fall Herbert Stepic. Rothensteiner betont, dass dessen Rücktritt "aus freien Stücken" erfolgt sei, hält zugleich aber fest: "Seine Entscheidung wurde sicher dadurch beeinflusst, dass die Dinge, so wie sie öffentlich dargestellt werden, nicht kompatibel mit der Denkweise in unserem Sektor sind. Das hat er eingesehen, weil er Raiffeisen verbunden ist." 

Laut Rothensteiner wusste der Aufsichtsrat nichts vom Umfang von Stepic' Transaktionen, ehe diese öffentlich bekannt wurden. "Es ist aber nicht gesagt, dass wir das wissen hätten müssen. Das ist eine noch zu klärende Compliance-Frage. Ich halte es im Übrigen nicht für dramatisch, wenn jemand Wohnungen in Singapur kauft."

Tatsache ist, dass es bei Raiffeisen International bisher keine klare Regelungen hinsichtlich privater Geschäfte und damit verbundener Genehmigungen durch den Aufsichtsrat gab: "Es war weder notwendig noch üblich, Kollegen, mit denen man 30 Jahre eng zusammengearbeitet hat, Vorschriften in diese Richtung zu machen. Das wird sich nun ändern. Der Aufsichtsrat wird demnächst klare Bedingungen formulieren, nach denen offengelegt werden muss." Das entsprechend adaptierte Compliance-Regelwerk soll "in Kürze in den Gremien" beschlossen werden.

APA-OTS Originaltext, Aussender: profil Redaktion GmbH

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen