1. Juni 2013

"profil": Causa Aliyev: Spitzelverdacht gegen Alfred Gusenbauer

StA Wien ermittelt gegen Altkanzler und Nasarbajew-Berater: Gusenbauer soll kasachischem Geheimdienst parlamentarische Dokumente zugespielt haben - auch Anwalt Lansky unter Verdacht

Wien (OTS) - Wie das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner Montag erscheinenden Ausgabe berichtet, ermittelt die Staatsanwaltschaft Wien gegen SPÖ-Altkanzler Alfred Gusenbauer und den Wiener Rechtsanwalt Gabriel Lansky wegen des Verdachts nachrichtendienstlicher Tätigkeiten. Gusenbauer (Berater von Kasachstans Präsident Nursultan Nasarbajew) und Lansky (Rechtsvertreter kasachischer Opfer im Fall Nurbank) sollen den kasachischen Geheimdienst KNB mit parlamentarischen Dokumenten zum Verfahrenskomplex Aliyev versorgt haben. Die Justiz ermittelt nach Paragraf 256 des Strafgesetzbuches "Geheimer Nachrichtendienst zum Nachteil Österreichs" (Strafrahmen: bis zu drei Jahre Haft).

Auslöser soll eine Anzeige "aus dem russischen Raum" gewesen sein, die zunächst Teil eines anderen, bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) anhängigen Verfahrens war. Ende März wurde der Akt mangels Zuständigkeit der WKStA ausgeschieden und der Staatsanwaltschaft Wien übertragen. Behördensprecherin Nina Bussek gegenüber "profil": "Es handelt sich um ein laufendes Ermittlungsverfahren, zu dem wir keinerlei Auskunft geben." 


Die Affäre um den ehemaligen Botschafter Kasachstans in Österreich Rakhat Aliyev (nunmehr Shoraz) war 2009 Beweisthema im parlamentarischen "Spitzel"-Ausschuss. Dabei wurden dem U-Ausschuss tausende Seiten sensibler Unterlagen von Justiz, Sicherheitsbehörden und Ministerien übermittelt. "profil" legt Wert auf die Feststellung, dass es sich um eine Verdachtslage handelt. Bewiesen ist nichts, weder Gusenbauer noch Lansky wurden dazu bisher als Beschuldigte einvernommen. Es gilt die Unschuldsvermutung. 

"profil" hat Gusenbauer und Lansky mit Frage konfrontiert, ob sie parlamentarische Unterlagen an Kasachstan übermittelt hätten - und wenn ja, welche. Gabriel Lansky dazu: "Nein." Alfred Gusenbauer präzisiert: "Ich habe zu keinem Zeitpunkt, weder vor, während oder nach meiner Amtszeit dem kasachischen Präsidenten irgendwelche parlamentarischen beziehungsweise Regierungsunterlagen der Republik Österreich zur Verfügung gestellt."

Quelle: APA-OTS Originaltext, Herausgeber: "Profil Redaktion GmbH"

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