Wien (OTS/ÖGB) - Lehrlinge und junge Angestellte sind produktiver
denn nie zuvor. "In Zeiten der elektronischen Datenverarbeitung, wo
Emails, Telefone & Blackberrys die Arbeitswelt dominieren, in einer
Zeit, wo die Arbeit um ein vielfaches schnelllebiger von statten geht
als im vorigen Jahrhundert, wird es an der Zeit, auch den Urlaub
daran anzupassen" stellt Peter Pick, Wiener Jugendvorsitzender der
Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier
(GPA-djp) fest.
"Die letzte Erhöhung des Urlaubsausmaßes war in den 1980er Jahren.
Verglichen mit der Produktivität von heute kann man nur eines
feststellen: Das Arbeitsleben wird härter, die Ausbildungen werden
komplexer und der Arbeitseinsatz von jungen Menschen ist unbestritten
hoch.
Auch die Produktivität ist seither um ein vielfaches gestiegen.
Daher wird es Zeit, die 6. Urlaubswoche für wirklich alle endlich
umzusetzen," fordert Pick.
"Lehrlinge in Ausbildungsverhältnissen neigen immer mehr dazu, sich
ganzheitlich mit ihrer Arbeit zu identifizieren und wollen
erfolgreich in der Arbeit sein! Diese Anstrengungen zeigen von einem
enormen Arbeitseinsatz, jedoch darf nicht auf die langfristige
Entwicklung vergessen werden. Erholung ist für die Gesundheit am
Arbeitsplatz wichtig und sorgt außerdem für gute Arbeitsergebnisse.
Durch die hohe Konzentration und vielseitigen Belastungen an Arbeit
bleibt oft wenig Energie um sich bewusst der Ausbildung zu widmen
oder genug Kraft um nach der Arbeit sich auf das Lernen für die
Berufsschule zu konzentrieren. 6 Wochen Urlaub ist hier ein wichtiger
Schritt um längere, notwendige Regenerationsphasen zu ermöglichen" so
Pick weiter.
"Burn-Out und totale Erschöpfung sind keine Modeerscheinungen. Sie
zeigen, dass viele Beschäftigte an den Grenzen der Belastbarkeit
arbeiten. Lehrlinge beginnen oft schon mit 15 Jahren diesen Druck zu
spüren.
"Umso wichtiger ist es daher, langfristig dafür Sorge zu
tragen, dass diese Menschen Gesund im Arbeitsleben bleiben und nicht
mit spätestens 40 in ihr erstes Burn-Out rutschen! Das Erreichen des
Pensionsantrittsalters kann nur dann funktionieren, wenn auch die
Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden. 6 Wochen Urlaub wäre ein
erster, richtiger Schritt in diese Richtung!" so Pick abschließend.
Quelle APA OTS, Aussender ÖGB Österreichischer Gewerkschaftsbund
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