Mehr
zahlen oder mehr zahlen – wo ist da die Wahl, Herr Haubner?
Offener Brief der Amici delle SVA an Peter Haubner, Wirtschaftsbund-Generalsekretär und Nationalratsabgeordneter
Offener Brief der Amici delle SVA an Peter Haubner, Wirtschaftsbund-Generalsekretär und Nationalratsabgeordneter
Herr Peter Haubner,
Sie finden also, die SVA hätte mit der Urbefragung „ihren
Mitgliedern direkte Gestaltungsmöglichkeit geboten”? In Ihrem letzten
Newsletter an die Wirtschaftsbund-Mitglieder sprechen Sie sogar von einem
„vorbildhaften Schritt innerhalb der Versichertengemeinschaft.” - Als
Mitglieder dieser Versichertengemeinschaft sehen wir das deutlich anders. Nachstehend veröffentlichen wir den offenen Brief der Amici delle SVA an Herrn Haubner,Generalsekretär des Wirtschaftsbundes sowie Nationalratsabgeordneter.
Finden Sie es nicht auch interessant, dass nur 22 Prozent
der Versicherten an der Umfrage teilgenommen haben und dass diese auch noch zum
Großteil die Anliegen des Wirtschaftsbundes bestätigt haben? Nämlich alles so
zu belassen, wie es ist: Der Selbstbehalt beim Arztbesuch soll bleiben, die
Berechnung der SV-Beiträge soll bleiben und das Präventionsprogramm
„Selbständig Gesund” soll bleiben. Und das, obwohl rund die Hälfte aller
SVA-Versicherten um ihre Existenz kämpfen!
Wenn man den Fragebogen aufmerksam liest, wird auch klar,
warum das Ergebnis so ausging: Es gab ja gar keine andere Wahl! Wer die Politik
des Wirtschaftsbundes nicht bestätigen wollte, hatte nur die Möglichkeit, die
Urbefragung zu verweigern. 78 Prozent der Befragten haben genau das getan.
„Beibehaltung des Selbstbehaltes oder höhere Beiträge?"
- so lautete die wohl manipulativste Frage auf dem Fragebogen. Hier musste
jeder aussteigen, der nahe am Existenzminimum lebt. Und das sind viele: Von den
543.000 SVA-Versicherten befindet sich rund die Hälfte im Bereich der
Mindestbeitragsgrundlagen. Darunter sind zum Beispiel auch 120.000
Eine-Person-Unternehmen, die im Jahr weniger als 11.100 Euro brutto verdienen.
Davon zahlen sie noch 2.792 Euro Sozialversicherung. Es bleiben 692 Euro oder
weniger im Monat. Diese Unternehmer fragt die SVA nun, ob sie lieber weiterhin
einen Teil ihrer Arztkosten selbst zahlen, oder stattdessen noch höhere
Sozialversicherungsbeiträge abliefern wollen.
Was kreuzt einer an, der schon unter dem Existenzminimum
lebt? „Mehr zahlen” oder „mehr zahlen”?
Das
wahre Ergebnis der SVA-Urbefragung:
Nur 22 Prozent haben entweder den Propaganda-Schmäh der Befragung nicht durchschaut, oder profitieren von der derzeitigen Beitragsberechnung, weil sie gesund sind und ihr Einkommen über der Höchstbeitragsgrundlage liegt. 78 Prozent der SVA-Versicherten haben hingegen nicht an der Befragung teilgenommen. – Eine klare Mehrheit, nicht wahr, Herr Haubner?
Nur 22 Prozent haben entweder den Propaganda-Schmäh der Befragung nicht durchschaut, oder profitieren von der derzeitigen Beitragsberechnung, weil sie gesund sind und ihr Einkommen über der Höchstbeitragsgrundlage liegt. 78 Prozent der SVA-Versicherten haben hingegen nicht an der Befragung teilgenommen. – Eine klare Mehrheit, nicht wahr, Herr Haubner?
Es grüßen freundlich
die Amici delle SVA
Initiative für ein gerechtes Sozialversicherungssystem für Selbständige
Überparteilich, unabhängig, unbestechlich!
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