Eigentlich müssten die Griechen ja wissen was passiert, wenn man sich
auf "Umschuldungsangebote" von Großbanken einlässt. Immerhin sind sie
ja im 19. Jahrhundert schon einmal gewaltig über den Tisch gezogen
worden. Hier ein kleiner Einblick in die damaligen Vorgänge:
Die Geschichte
Der britische Zweig des Rothschild-Finanzimperiums lieh im Jahre 1830 dem neu entstandenen griechischen Königreich 66 Millionen Franken. Abzubezahlen in einem Münzstandard, welcher erst 30 Jahre später von der "Lateinischen Münzunion" (der ersten europäischen Währungsunion) unter französischer Führung geschaffen wurde. Der erste griechische König, Otto Friedrich Ludwig von Wittelsbach unterschrieb also für 66 Millionen Franken, bekam aber nur 49 Millionen für die Staatskasse. Mit Zins und Zinseszins zurückzahlen musste er (bzw. der griechische Staat) jedoch die komplette Summe. Und das zu einem höheren Münzstandard – eben dem erst 30 später eingerichteten Standard der "Lateinischen Münzunion". Unterstützt wurde die Aktion von den "Garantiemächten" Griechenlands: Großbritannien, Frankreich und Russland.
Der britische Zweig des Rothschild-Finanzimperiums lieh im Jahre 1830 dem neu entstandenen griechischen Königreich 66 Millionen Franken. Abzubezahlen in einem Münzstandard, welcher erst 30 Jahre später von der "Lateinischen Münzunion" (der ersten europäischen Währungsunion) unter französischer Führung geschaffen wurde. Der erste griechische König, Otto Friedrich Ludwig von Wittelsbach unterschrieb also für 66 Millionen Franken, bekam aber nur 49 Millionen für die Staatskasse. Mit Zins und Zinseszins zurückzahlen musste er (bzw. der griechische Staat) jedoch die komplette Summe. Und das zu einem höheren Münzstandard – eben dem erst 30 später eingerichteten Standard der "Lateinischen Münzunion". Unterstützt wurde die Aktion von den "Garantiemächten" Griechenlands: Großbritannien, Frankreich und Russland.
Als dann diese
"Lateinische Münzunion" (Union Monétaire Latine) am 23. Dezember 1865
von Belgien, Frankreich, Italien, der Schweiz gegründet wurde und 1868
Griechenland dazu stieß, wurde die Finanzsituation für Griechenland
immer schlimmer. Im Jahre 1879 beugte sich Griechenland dem Druck der
Rothschild-Bank und stimmte einer Umschuldung der Kredite (vorgeblich
zur Modernisierung des Landes) durch neue Anleihen zu. Der Anteil des
Schuldendienstes an den Staatseinnahmen stieg dadurch von 15 auf 40%.
Verschlimmert
wurde die Situation noch dadurch, dass in dieser ersten europäischen
Währungsunion eben diese Bank die Ausgabe von Papiergeld forcierte. Mit
diesem Papiergeld wurde in Griechenland (und Italien) eingekauft,
während die Gold- und Silbermünzen ausgeführt wurden. Diese Münzunion
bestand bis 1914, doch Griechenland wurde schon 1908 ausgeschlossen.
Hauptleidtragende der damaligen Geldpolitik waren schlussendlich
Griechenland und eben auch Italien. Hauptverdiener war die
Rothschild-Bank.
Bezug zu heute
Irgendwie erinnert dies doch an die heutige Situation, nicht? Goldman-Sachs half den Griechen
dabei, in die Eurozone zu kommen, indem diese Bank anstatt mit Krediten
lieber profitable und für die Griechen zu kompliziert strukturierte
Derivate-Swaps anbot. Alleine aus den ursprünglichen 2,8 Milliarden Euro
(welche dazu dienen sollte, Griechenland in die Eurozone zu bringen)
wurde durch schief gelaufene Spekulationen plötzlich eine Schuldsumme
von 5,1 Milliarden Euro. Wie viele andere krumme Spekulationsgeschäfte
noch dazu beitrugen, dass der griechische Schuldenberg derart
exploderte, wissen wohl nur die Eingeweihten. Bezahlen dürfen diese
Spekulationen dann die Steuerzahler. Im Falle Griechenlands eben
inzwischen jene der gesamten Eurozone.
Und die Lektion aus der
Geschichte: Vertraue keiner Bank. Schon gar nicht, wenn sie einem
Produkte andrehen will, welche man selbst nicht wirklich versteht und
mit massiven Risiken behaftet sind.
Autor
Der Text wurde von Marco verfasst, der in seinem Blog über tagesaktuelle (wirtschafts-) Themen schreibt.
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